Eine effektive, effiziente und bedarfsgerechte Förderung und Umsetzung des Wissens- und Technologietransfers an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen erfordert das systematische Zusammenspiel zwischen Aktivitäten und Förderimpulsen auf Bundes- und Länderebene. Im Rahmen des Bund-Länder-Dialoges kamen die beteiligten Perspektiven und Akteure aus Wissenschaft und Politik zusammen und diskutierten bestehende Herausforderungen und zukünftige Entwicklungsmaßnahmen. Die Konferenz von Stifterverband und TransferAllianz bot Raum zum persönlichen Austausch, zur Problemformulierung und zur gemeinsamen Identifikation potenzieller Lösungsvorschläge.
- Kooperation und Synergien nutzen: Wie können Bundes- und Länderprogramme besser abgestimmt und miteinander verzahnt werden?
- Verstetigungsszenarien frühzeitig entwickeln: Wie können Transferimpulse des Bundes auf Länderebene und an Wissenschaftseinrichtungen besser in nachhaltige Strukturen und Prozesse in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft umgesetzt werden? Wie kann das Auslaufen bestehender Förderprogramme möglichst gut bewältigt und kompensiert werden?
- Zukunftsstrategien entwickeln: Wie kommen wir zu wirkungsvollen, neuen Förderstrategien auf Bundes- und Länderebene und was wird für eine erfolgreiche Implementierung in der Wissenschaft benötigt?
- Umsetzung guter Praxis beschleunigen: Wie kann der Erfahrungsaustausch und das gegenseitige Lernen zwischen Bundesländern gefördert werden?
Der Bund-Länder-Dialog Transfer zielte darauf ab, einen Denk- und Austauschraum zu schaffen, um die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern im Bereich der Transferförderung zu verbessern. Ziel war es, konkrete Herausforderungen und Chancen des Föderalismus in Bezug auf Zuständigkeiten, internationalen Wettbewerb, unterschiedliche Budgets, vielfältige Wissenschafts- und Innovationslandschaften sowie Benchmarks zu identifizieren sowie Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen zu entwickeln.
Die Veranstaltung richtete sich an verantwortliche Abteilungs-/Referatsleitungen bzw. Referentinnen und Referenten aus Wirtschafts- und Wissenschaftsministerien ebenso wie an zuständige Vertretungen aus Wissenschaftseinrichtungen und Hochschulen.
25. Juni 2024
10:00 bis 16:30 Uhr
dbb forum berlin
Friedrichstraße 169
10117 Berlin
Teilnahme nur auf persönliche Einladung
ab 10:00 Uhr
Anmeldung, Willkommenskaffee
10:30 Uhr
Dialog: Neue Perspektiven für mehr Wirkung im Transfer
Andrea Frank, stellvertretende Generalsekretärin, Stifterverband
Axel Koch, Vorstandsvorsitzender, TransferAllianz e.V.
11:00 Uhr
Impulse aus Wissenschaftseinrichtungen: Transferförderung – Erfahrungen und Bedarfe aus der Wissenschaft
Prof. Dr. Birgitt Riegraf, Präsidentin der Universität Paderborn, Mitglied der UA11+ und Mitglied der Gründungskommission der DATI
Prof. Dr. Dorit Schumann, Vizepräsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und Präsidentin der Hochschule Trier
anschließend
Diskussion mit Andrea Frank und Axel Koch
11:45 Uhr
Podiumsdiskussion: Transferförderung in Deutschland – Schulterschluss von Bund und Ländern
Mario Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF)
Dr. Anna Christmann, Beauftragte für die Digitale Wirtschaft und Start-ups im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
Christoph Degen, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur
Dr. Johannes Velling, Abteilungsleiter "Digitalisierung und Startups", Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW
anschließend
Diskussion mit dem Plenum
13:00 Uhr
Mittagspause
13:50 Uhr
Workshops: Wie kann die Transferförderung weiter gestärkt werden?
WS 1 – Transferkultur und Strukturen von Transfer an Wissenschaftseinrichtungen
WS 2 – Strategieentwicklung im Schulterschluss zwischen Bund und Ländern
WS 3 – Erfolgreiche Praktiken des Wissens- und Technologietransfers
WS 4 – Rahmenbedingungen und Optimierung in Transferprozessen
WS 5 – Transferverständnis im Wandel
Details zu den Workshopthemen siehe unten
15:10 Uhr
Vernetzung, Kaffeepause
15:30 Uhr
Präsentation von Key-Learnings und konkreten Umsetzungsvorschlägen
Vorstellung der zentralen Diskussionspunkte und Ergebnisse aus den Workshops im Plenum
16:00 Uhr
Wrap-up und Ausblick
16:30 Uhr
Ende der Veranstaltung
Moderation der Konferenz: Heike Schmoll, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Workshopthemen
- Welche Art von Transferförderung kann die Gewinnung, Qualifizierung und Verankerung von Transferpersonal in die Strukturen der Einrichtungen unterstützen? Welche Förderimpulse kann der Bund setzen, um den Transfer an Wissenschaftseinrichtungen zu professionalisieren?
- Welche Auswahl- und Anreizmechanismen können in den Ländern implementiert werden, um Transferaktivitäten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu steigern (zum Beispiel Transfer als Berufungskriterium, Transferprofessuren, Reduktion des Lehrdeputats, Honorierung von Transfererfolgen, Gründungssemester)? Wie können diese durch Maßnahmen des Bundes (zum Beispiel im Rahmen der Exzellenzstrategie, der DATI oder Startup-Strategie) unterstützt werden?
- Wie ergänzen sich die Finanzierungsmodelle von Transferaktivitäten auf Bundes- und Länderebene (unter anderem Hochschulfonds für Transfer, Hochschul-Beteiligungsmodelle bei Ausgründungen, Bundesprogramme wie EXIST, Validierungsförderung) und wie können sie besser verzahnt werden?
WS 2 – Strategieentwicklung im Schulterschluss zwischen Bund und Ländern
- Wie bewähren sich die Austauschformate zwischen den Bundesministerien sowie zwischen Bund und Ländern? Wo besteht Entwicklungsbedarf zur gemeinsamen Unterstützung von Transferaktivitäten?
- Gibt es ein Spannungsverhältnis zwischen der angestrebten Profilbildung von Ländern bzw. Regionen und Transferförderstrategien auf Bundesebene (zum Beispiel themenfokussierte Förderlinien)? Welche Möglichkeiten der Harmonisierung gibt es?
- Wie können die Transferförderstrategien auf den Ebenen EU, Bund, Länder besser aufeinander abgestimmt werden? Wie kommen wir zu wirkungsvollen, neuen Förderstrategien auf Bundes- und Länderebene und was wird für eine erfolgreiche Implementierung in der Wissenschaft benötigt?
WS 3 – Erfolgreiche Praktiken des Wissens- und Technologietransfers
- Wie gelingt es, Transferimpulse des Bundes auf Länderebene und an Wissenschaftseinrichtungen besser in nachhaltige Strukturen und Prozesse in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu überführen?
- Wie kann ein Prozess zur systematischen Erkenntnisgewinnung aus Best (und Worst) Practices von Transferprojekten gestaltet werden (Evaluation, Audits, Monitoring)? Wie kann ein länderübergreifender Erfahrungsaustausch und ein gegenseitiges Lernen bezüglich der Wirkung von länderspezifischen Förderprogrammen erfolgen?
- Lassen sich in den Ländern einheitliche KPI implementieren, anhand derer der Erfolg von Transferaktivitäten gemessen werden kann? Inwiefern kann ein Benchmarking auf Ebene der Länder oder einzelner Wissenschaftseinrichtungen zu einer Stärkung des Transfers bundesweit und im internationalen Wettbewerb führen? Sollte eine Erhebung auf Bundesebene unterstützt werden?
WS 4 – Rahmenbedingungen und Optimierung in Transferprozessen
- Wie können Bund und Länder zum Abbau rechtlicher Hürden beitragen (u. a. Nebentätigkeitsrecht, Beihilferecht, Haushaltsrecht der Länder, Hochschulbeteiligungen)?
- Sollte die Harmonisierung unterschiedlicher Hochschulgesetze der Länder angestrebt werden, um gleiche Bedingungen (zum Beispiel für Hochschulausgründungen) herzustellen, Benchmarks zu ermöglichen und mehr Kooperationen und Experimente für Transfer zu fördern?
- Wie werden die Zuständigkeiten von Bund und Ländern hinsichtlich der Förderung effizienzsteigernder Maßnahmen und Hilfsmittel im Transfer beurteilt, zum Beispiel Einsatz von KI, Datenbanken, überregionale Transferplattformen, Standardisierung und einheitliche Indikatorik?
WS 5 – Transferverständnis im Wandel
- Welche Auswirkungen hat die Neuausrichtung des Bundes hin zu einer missionsorientierten F+E-Politik auf die Zusammenarbeit von Bund und Ländern? Wie wirkt sich die Missionsorientierung auf die Rolle der Wissenschaftseinrichtungen/die Aufgaben des Transfers aus? Welche Konsequenzen resultieren aus der neuen Rolle hinsichtlich der Transferförderung?
- Was bedeutet die mit diesem Wandel verbundene Ausweitung der Transferförderung auf nicht-technische und soziale Innovationen? Wie lässt sich der Impact dieser Innovationen messen?
- Gibt es einheitliche Standards zur Abgrenzung von Wissenstransfer und Wissensvermittlung/Wissenschaftskommunikation? Inwieweit gelten Politik- und Gesellschaftsberatung als Transferelemente?
Programmübersicht (PDF)